Wechselprothesen

Wechseloperationen eines künstlichen Gelenkersatzes stellen aufgrund häufig ausgeprägter Knochendefekte oder Implantatinfektionen den Operateur vor eine große Herausforderung. Mittels spezieller Sonderimplantate und Knochenersatzmaterialien sowie aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen von ausgewiesenen Spezialisten u. a. in Zusammenarbeit mit unserem Forschlungslabor (FORBIOMIT) werden Wechseloperationen mit großem Erfolg an unserer Klinik durchgeführt.

Wechseloperationen werden trotz der hohen Anforderungen an den Operateur und an das Implantat an unserer Klinik sehr erfolgreich durch unsere Senior- und Hauptoperateure durchgeführt. Spezielle modulare Implantate ermöglichen auch bei Knochendefektsituationen eine gute individuelle Versorgung des Patienten. Es können durch den Ersatz ganzer Knochen (z. B. Oberschenkelknochen) sogar Amputation vermieden werden. Spezielle Knochenersatzmaterialien können teilweise eine Knochenregeneration bewirken.

Anlässlich dieser Operation werden Implantate und störende Gewebebestandteile entfernt. Dieses Material kann wissenschaftlich bearbeitet und ausgewertet werden und somit dazu beitragen, die Haltbarkeit von Gelenkendoprothesen in Zukunft zu verbessern.

Wechsel- und Tumorendoprothesen

Die Modularität der zur Verfügung stehenden Systems erlaubt eine nahezu individuelle Versorgung. Schematische Versorgungsbeispiele für Tumor- oder/ und Wechseloperationen.

gekoppelte Endoprothesen

Im Falle starker Achsabweichungen und instabiler Kniegelenk-Bänder sowie großen Defekten der tragenden Knochenanteile (z.B. durch gelenkzerstörende Erkrankungen oder durch Abriebpartikel bei bereits einliegender Endoprothese), stellen sog. „gekoppelte Endoprothesen“ eine Therapieoption dar. Diese Endoprothesen besitzen einen scharnierähnlichen Mechanismus und Stiele, so dass ein stabiles Kniegelenk mit einer guten Verankerung im Ober- und Unterschenkelknochen entsteht. Die Abbildung zeigt die Versorgung einer Patientin mit schwerem „O-Bein“ und ausgelockerten Bändern. Nach der OP ist das Kniegelenk sicher belastbar und die Beinachse gerade (grüne Linie zwischen Hüftkopfmittelpunkt, Knie- und Sprunggelenk).

Tumorprothese

Bei Knochenbrüchen, nach Infektionen oder bei Tumorerkrankungen ist häufig nicht nur der Kniegelenk-Ersatz, sondern auch der Ersatz eines Teiles oder sogar des gesamten Oberschenkelknochens einschließlich Hüftgelenk erforderlich. Hierfür stehen sog. „Baukastensysteme“ (modulare Tumorprothese) zur Verfügung. Die Beispiele zeigen eine Revision eines im Oberschenkel ausgelockerten Kniesystems (Abb. 1) sowie die Komplettierung eines Hüft- und Kniegelenksystems zu einem Komplettersatz des Oberschenkels mit seinen angrenzenden Gelenken (Abb. 2).