Hüftgelenk

Schmerzen im Hüftgelenk

Schmerzen im Hüftgelenk können zahlreiche Ursachen haben. Viele Erkrankungen treten dabei oft schon im Kindes- oder Jugendalter auf und führen zu einem vorzeitigen Hüftgelenksverschleiß, weshalb eine frühe und rechtzeitige Behandlung von entscheidender Bedeutung ist. Die Hüftarthroskopie bietet dabei die Möglichkeit als „Schlüsselloch-Operation“ durch kleine Miniinzisionen weichteilschonend das Hüftgelenk exakt zu beurteilen und die Schäden sofort zu beheben. Im Gegensatz zu Arthroskopien am Knie-, Schulter- oder Sprunggelenk erfordert die Hüftarthroskopie eine aufwendige Lagerung des Patienten auf einem speziellen Operationstisch. Des Weiteren erfordert die schwierige Erreichbarkeit spezielle Instrumente und die komplexe räumliche Orientierung anhand von mehreren Bildschirmen einen erfahrenen Operateur, so dass nur wenige Kliniken dieses spezielle Verfahren anbieten.

Schäden und Risse in der Gelenklippe

Eine Gelenklippe umschließt am Rand der knöchernen Pfanne den Hüftkopf. Bei verschiedenen Unfällen oder Hüfterkrankungen kann die Lippe einreißen. Das genaue Ausmaß kann dabei arthroskopisch beurteilt werden und je nach Befund eine Refixation mit Ankern, eine Teilresektion oder Glättung vorgenommen werden.


Einklemmungen zwischen Oberschenkelknochen und Gelenkpfanne

Ein stark vorstehender knöcherner Pfannenrand (Pincer- oder Beißzangen-Impingement) oder ein inhomogener knöcherner Übergang des Hüftkopfes in den Schenkelhals (sog. CAM- oder Nockenwellen-Impingement) liegt oft bei Hüfterkrankungen vor, die schon im Kindesalter beginnen. Allerdings treten die ersten Beschwerden häufig erst im Erwachsenenalter auf. Die Hüftarthroskopie bietet dabei die Möglichkeit einklemmende Knochenüberstände abzutragen und die Kontur des Hüftkopf-Schenkelhalsbereiches durch spezielle Fräsen wieder zu normalisieren. Dadurch wird ein vorzeitiger Hüftverschleiß verhindert.

Therapie von Knorpelschäden und beginnendem Hüftgelenksverschleiß

 Knorpelschäden am Hüftgelenk sind oft Folge von Schäden der Gelenklippe, dem Impingement und vieler anderer Ursachen, die alle in der Therapie mit berücksichtigt werden müssen. Lokalisierte Knorpelschäden, die wie Löcher im Hüftgelenk imponieren, lassen sich dabei je nach Lokalisation und Größe durch verschiedene Verfahren behandeln. Bei kleinen Defekten bietet sich die Mikrofrakturierung an, bei der aus einem  in den Defekt eingebrachten Blutkoagel ein Ersatzregenerat entsteht. Bei großen Schäden besteht die Möglichkeit, im Rahmen der Hüftarthroskopie eine Knorpelprobe aus einem minderbelasteten Areal zu entnehmen. Anschließend werden die Zellen im Labor gezüchtet und bei einem zweiten Eingriff in das Defektareal implantiert, wodurch ein qualitativ hochwertiges Ersatzgewebe aus körpereigenen Zellen entsteht.

Knorpelzelltransplantation mit Zellkonglomeraten am Hüftkopf

Entfernung freier Gelenkkörper

Diese können im Rahmen von Knorpel-/Knochenschäden auftreten oder Folge von Schleimhauterkrankungen sein. Da Gelenkkörper das gesunde Gewebe schädigen, ist eine Entfernung notwendig, bevor ein Hüftgelenkverschleiß entsteht.

Beseitigung von Schleimhautwucherungen

Entzündete Schleimhautareale sind bei Begleiterscheinungen oder auch Ursache von den verschiedensten Hüfterkrankungen. Die erkrankte Schleimhaut sezerniert eine veränderte Gelenkflüssigkeit mit Entzündungszellen und Enzymen die das Gelenk zerstören. Die Arthroskopie ermöglicht eine gezielte und schonende Abtragung der gewucherten Schleimhautareale.

Minimal invasive Therapie und induktive Elektro-Osteotherapie der Hüftkopfnekrose („Hüftinfarkt")

Die Hüftkopfnekrose ist eine Durchblutungsstörung des Hüftkopfes, die zu einer Zerstörung des Knochens und schließlich des Knorpels führt. Sie kann bei jedem Menschen auftreten und führt zu einem vorzeitigen Hüftverschleiß. Die Hüftarthroskopie ermöglicht die Therapie von Gelenkveränderungen und die Beurteilung des Erkrankungsstadiums. Daraus ergibt sich eine gezielte stadiengerechte Therapie, die eine Erneuerung der Blutversorgung des Hüftkopfes und das Einbringen von gesundem Knochengewebe erfordert. Dies gelingt mit speziellen Bohrern und Stößeln, die anhand von bildgestützten Verfahren gezielt in die erkrankten Knochenareale vordringen können. Je nach Erkrankungsstadium kann außerdem zusätzlich eine osteoinduktive Schraube (Asnis-Schraube) in das Knochengewebe eingebracht werden. Diese erzeugt im Rahmen der postoperativen Behandlung in einem Magnetfeld einen Stromfluss, der die Knochenregeneration und Heilung fördert. Dadurch kann die Implantation eines künstlichen Hüftgelenks.